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INTERVIEW ZUR MASTERARBEIT

Optimierung von
Betonlieferungen im Digitalzeitalter

Im Dezember vergangenen Jahres hat Marcel Mackert sein Masterstudium im Bauingenieurwesen abgeschlossen. In seiner Masterarbeit widmete er sich der Frage, wie digital unterstützte Betonlieferungen durch Bauwerksdatenmodellierung (BIM) optimiert werden können. Für das Erproben der in der Arbeit genutzten Pilotbaustelle kam außerdem SEQUELLO zum Einsatz. So konnte der von Marcel entworfene Ansatz an einem bestehenden 3D-Modell versucht werden. Betreut wurde Marcel unter anderem von Florian Thome, welcher bei SEQUELLO als Lead Product Manager tätig ist. 

 

Frage: Welche Kriterien haben dich dazu bewegt, deine Masterarbeit zu dem Thema “Optimierung von digital unterstützten Betonlieferungen durch die Integration von Daten aus Bauwerksmodellen“ zu schreiben?

Antwort: Durch meine Werkstudententätigkeit bei einer Brückensanierungsfirma durfte ich schon einen Einblick in die Transportbetonbestellung gewinnen. In meinem Bauingenieurstudium erstellte ich auch eigene BIM-Modelle. Mein Ziel ist es, einen Mehrwert für die Anwender zu generieren. Dabei soll das vorhandene BIM-Modell mit den notwendigen Informationen angereichert werden. Außerdem ist die Digitalisierung im Bausektor wenig fortgeschritten und lässt sich mit dieser Arbeit weiterentwickeln.

 

F: Welche Mehrwerte der digitalen Bestellabwicklung hast du im Zuge deiner Arbeit festgestellt?

A: Bei der digitalen Bestellung ist die Übersicht der getätigten Bestellung ein großer Vorteil, zusätzlich ist es hilfreich, wenn der digitale Lieferschein zur Verfügung steht. Dieser kann für die Dokumentation der Betonage im Modell weiterverwendet werden. Ein vordefiniertes Sortenverzeichnis mit Zuordnung der Betonbauteile, die betoniert werden, erleichtert die Bestellung wesentlich und beugt eine Fehlbestellung vor.

F: Welche Schritte sind noch nötig, um Beton direkt mit den Informationen aus einem BIM-Modell bestellen zu können?

A: Es muss ein Standard festgelegt werden, wann die benötigten Informationen (Festigkeitsklasse, Expositionsklasse, Größtkorn und Konsistenz) im BIM-Modell integriert sein müssen. Schwierig wird dies bei der Konsistenz und dem Größtkorn. Der Grund dafür ist die späte Festlegung der 2 Faktoren, wobei das Modell schon erstellt ist. Zusätzlich ist es notwendig, dass das Modell vor der weiteren Nutzung für die Bestellung auf Richtigkeit geprüft wird.

F: Für wen sind die Ergebnisse deiner Masterarbeit relevant?

A: Zum einen für Produktmanager & Softwareentwickler – diese sollen die Anwendung so nutzerfreundlich wie möglich gestalten und dabei die Wünsche der Anwender berücksichtigen. Durch die Befragung der Anwender sind einige Ergebnisse für die Optimierung erarbeitet worden. Außerdem für Poliere und Bauleiter, denn diese müssen mit der Anwendung täglich arbeiten, sie sollten von den Vorteilen überzeugt werden und in die Software inkl. BIM-Modell eingearbeitet werden.

F: Auf welche Produktgruppen könnte man die Bestellung aus dem BIM-Modell umlegen?

A: Zusätzlich zu dem Beton lässt sich dieses Verfahren auf fast alle Schüttgüter umlegen. Es ist jedoch notwendig, dass der Baustoff im Modell angemessen festgelegt ist. Für die Betonarbeiten kann man aus dem Modell auch die Fläche der benötigten Schalung und die eingebaute Bewehrung für den Beton ableiten. Bei Stahlbauten sind die Güte des Stahls, das Stahlprofil und die Abmessungen hinterlegt. Dadurch lässt sich auch eine Bestellung realisieren.

F: Wie war die Zusammenarbeit mit SEQUELLO und anderen Unternehmen? Was hat dir das für deine Arbeit gebracht?

A: Ich habe hauptsächlich große Baukonzerne befragt. Durch erfahrene Interviewpartner habe ich einen sehr guten Überblick der Betonbestellung gewonnen. Einige haben intern ähnliche Methoden mit BIM-Modellen erprobt. Dadurch konnte ich feststellen, wo aktuell die Probleme bei der Umsetzung sind. In Kombination mit meiner Pilotbaustelle konnte ich durch die Befragungen sowohl Anforderungen zur Auswahl der einzusetzenden Softwarearten als auch Erfolgskriterien für einen möglichst digitalen Betonabruf mithilfe eines BIM-Modells aufstellen.

F: Welche nächsten Schritte wirst du jetzt beruflich gehen, nachdem die Masterarbeit abgeschlossen ist?

A: Ich fange im Januar 2024 bei der DB Netz AG als Bauüberwacher Bahn im konstruktiven Ingenieurbau an. Dort möchte ich mein erlangtes Wissen der Masterarbeit verwenden und weitere Erfahrungen sammeln.

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